Laut dem Lagebericht des BKA gab es 2019 359.747 Drogendelikte. Im Gegensatz zu 2018 ist die Zahl um 2,6% gestiegen.
Der Großteil habe laut BKA mit Kokain zu tun. Dabei sind es nicht bloß reiche Menschen, die sich Kokain leisten (können), sondern auch junge Leute greifen vermehrt zu dem weißen Pulver.
Die Preise für Kokain sind in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Ein Gramm der Droge kann auf der Straße für ca. 70€ erworben werden. Im Vergleich: 2003 kostete ein Gramm 60€. Der Wirkstoffgehalt ist dafür seit 2003 um fast 45% gestiegen und lag 2018 bei ca. 78%. Wenn die Inflation mit einbezogen wird, kriegt man heute „mehr für sein Geld.“
Die Drogenbeauftragte Daniela Ludwig (CSU) möchte in der Präventionsarbeit thematisch einen neuen Schwerpunkt setzen. Wörtlich sagt sie: „Wir sprechen ständig über Alkohol oder Tabak, wir müssen die Scheu ablegen auch über illegale Drogen zu reden, gerade wenn ich mir die Entwicklung bei Kokain anschaue.“
Auch bei Kokain ist es wichtig die Safer Use Regeln zu beachten, da über scharfkantige Röhrchen oder Geldscheine die von mehreren Personen verwendet werden, es zu Infektionen mit HIV und vor allem Hepatitis C kommen kann. Auf der Seite der Aidshilfe gibt es nochmal die wichtigsten Regeln.
Der ein oder die andere hat vielleicht im Zusammenhang mit Drogenkonsum schon mal vom safer use gehört. Wörtlich übersetzt bedeutet safer use eine sicherere Benutzung und beinhaltet im Zusammenhang mit Drogen Strategien, die vermeidbare Schäden beim Drogenkonsum minimieren sollen. Es gibt unzählige Safer-Use-Regeln zu verschiedenen Konsumarten und wir werden euch auch einige Internetseiten verlinken, wo ihr euch noch mal genauer über das Thema informieren könnt.
Beginnen wollen wir mit der Vorstellung der Safer Use NRW-Internetseite. Auf der Homepage findet ihr nicht nur aktuelle medizinische, politische und gesellschaftliche Mitteilungen zum Thema, sondern beispielsweise auch die Standorte von Spritzenautomaten in ganz NRW. In der Infothek der Seite findet ihr ziemlich viele Informationen zu Substanzen, Safer Use, Safer Sex sowie Heptatitis und HIV. Die Safer-Use-Regeln sind immer auf die jeweilige Konsumform angepasst. Wenn Drogen durch die Nase gezogen, also gesnieft werden, sollte immer nur das eigene Röhrchen benutzt werden. Kleinste Verletzungen der Nasenschleimhaut können Viren an und in das Röhrchen abgeben und verletzte Nasenschleimhäute können diese Viren besonders leicht aufnehmen. Beim Spritzen der Drogen sollte darauf geachtet werden, dass nur das eigene Spritzbesteck benutzt wird, im besten Falle wird für jeden Konsum neues Besteck benutzt. Weitere Safer-Use-Regeln und viele hilfreiche Informationen, die vor einer Infektion mit Hepatitis oder HIV schützen können, findet ihr u.a. auf den Internetseiten des JES Bundesverband, der deutschen Aidshilfe und der bereiets oben verlinkten Seite Safer Use NRW.
Da wir weiter oben von eigenem Besteck gesprochen haben und man im Idealfall immer neues Besteckt benutzen sollte, wollen wir euch hier noch schnell die Spritzenautomaten vorstellen. In Wuppertal gibt es drei solcher Automaten – am Haus Schwarzbach 19, Bundesallee, Ecke Walter-Hammer-Ufer und am Gleis 1 am Döppersberg 1. Im Jahr 1989 hat die Aidshilfe NRW mit dem Land NRW ein landesweites Spritzenprojekt in die Wege geleitet. Mittlerweile stehen um die 100 Automaten in ganz NRW. Wir wollen hier die am häufigsten gestellten Fragen kurz vorstellen und verlinken euch hier natürlich noch die Seite von Safer Use NRW, wo ihr wirklich alle Informationen zu dem Projekt und dem Verlauf finden könnt.
Eine viel gestellte Frage ist die, ob die permanente Verfügbarkeit von Spritzbesteck nicht den Drogenkonsum begünstigen würde. Dazu lässt sich sagen, dass der Konsum nicht von sterilem Spritzbesteck abhängt. Spritzenautomaten haben, ganz im Gegenteil, viele Vorteile für Konsumenten und Konsumentinnen. Erst einmal wird das Risiko einer Infektion mit Hepatitis und HIV wesentlich verringert. Weiterhin ist steriles Spritzbesteck so rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag, verfügbar und das auch anonym. Eine Verpackungseinheit am Automaten kostet 0,50€.
Wenn ihr Fragen zum Safer Use habt, ruft uns gerne an oder kommt vorbei.
Was kennt ihr sonst noch für Safer-Use-Regeln, von denen ihr denkt, dass so viele Leute wie möglich sie kennen sollten? Antwortet uns gerne in den Kommentaren.